Seit Jahren werden die Webseiten immer größer und umfangreicher. Nicht nur, dass eine Vielzahl von Bildern auf den Seiten erscheinen, auch diverse Download-Produkte stehen zur Verfügung. Diese Umstände können dazu führen, dass die Ladezeit einer Webseite erhöht wird. Nunmehr hat das Unternehmen Google verkündet, dass bei dem diesjährigen großen Update der Rankingfaktoren im Mai unter anderem auch die Ladegeschwindigkeit einer Seite gemessen und bewertet wird.
Das stellt viele Unternehmen vor eine große Herausforderung. Durch diverse Maßnahmen, wie beispielsweise die Optimierung von Bildgrößen oder das Komprimieren des Codes, kann eine schnellere Ladegeschwindigkeit erzielt werden. Darüber hinaus wird von Google die Nutzung eines sogenannten Content Delivery Networks (CDN) empfohlen.
Was ist ein CDN?
Anders als beispielsweise beim Fernseh- oder Radio-Empfang werden Daten im Internet nicht automatisch gesendet, sondern müssen von einem Browser abgerufen und geladen werden. Ohne die Verwendung eines solchen CDN wird die Anfrage beim ursprünglichen Server gestellt, auf dem die jeweilige Webseite gespeichert ist. Wenn nun allerdings zum Beispiel eine Anfrage aus den USA an einen Server in Deutschland gestellt wird, kann es aufgrund der zusätzlichen physischen Reichweite zu längeren Ladzeiten kommen. Dabei erfolgt die Anfrage meistens nicht auf direktem Wege, sondern über weitere Server, sogenannte Knotenpunkte.
Dieses kann mit einem CDN umgangen werden. Hierbei handelt es sich um ein Netzwerk von Servern, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Die Anfrage wird also nicht zu dem ursprünglichen Server, sondern zu einem in der Nähe des Users geleitet. Im CDN wird eine Version der eigenen Webseite, bzw. Teile davon, zwischengespeichert und an den anfragenden Browser weitergeleitet. Sollten auf diesem Server die angefragten Dateien nicht existieren, so werden die nächstumliegenden Server abgefragt. Nur wenn von keinem die erforderlichen Daten gefunden werden können, wird die Anfrage an den Ursprungs-Server geleitet und die Daten abgerufen. Diese können dann im CDN für spätere Anfragen zwischengespeichert werden.
CDNs werden dabei nicht nur zur Bereitstellung von Webseiten eingesetzt. Mittlerweile umfasst die Bandbreite der Inhalte auch diverse Streaming-Angebote, wie Filme, Apps und Spiele.
Welche Daten sollten im CDN gespeichert werden?
Zunächst ist es wichtig, dass bei der Verwendung eines CDN, der Inhaber einer Webseite weiterhin die volle Kontrolle über die eigene Webseite behält. Er entscheidet, welche Dateien im CDN gespeichert werden sollen. In den meisten Fällen handelt es sich um größere Bilder, Video- und Audio-Dateien, aber auch CSS und JavaScript-Dateien. Dementsprechend die großen und statischen Dateien. Hingegen sollten datenschutzrelevante Dateien, bzw. Informationen, wie etwa Anmeldedaten für einen eigenen User-Bereich, nur auf dem Ursprungs-Server verbleiben.
Je nach Anbieter werden aktualisierte Daten direkt an das CDN geleitet oder eine Mitteilung gegeben, dass bei der nächsten Anfrage die aktualisierte Version vom Ursprungsserver abgerufen werden soll.
Welchen Vorteil bietet ein CDN?
Durch das Speichern einer Kopie einzelner Daten seiner Webseite in einem CDN kann die Ladegeschwindigkeit spürbar gesteigert werden. Da nicht alle Dateien vom gegebenenfalls weit entfernten Ursprungsserver, sondern von einem nahegelegenen Server des CDN abgerufen werden, stehen die Dateien demnach auch schneller zur Verfügung. Das CDN liefert die Dateien von dem Server aus, der sie am schnellsten bereitstellen kann, womit lange Ladezeiten vermieden werden.
Außerdem werden durch ein CDN gleichzeitige Zugriffe der Webseite auf mehrere Server verteilt. Ohne ein CDN müssen alle Anfragen von nur einem Server bearbeitet werden, was so manchen Server an die Auslastung bringen könnte. Ebenfalls ist ein CDN eine gute Möglichkeit verschiedene Sprach- und Länderversionen seiner Webseite zur Verfügung zu stellen. Wenn beispielsweise die Anfrage im amerikanischen Raum gestellt wird, kann von den dortigen CDN-Servern die entsprechender Webseiten-Version zur Verfügung gestellt werden.
Durch die Auswahl von vielen bereitstehenden Servern kann darüber hinaus auch eine Stabilität beim Laden gewährleistet werden. Dieses wiederum ist insbesondere bei Streaming-Angeboten sehr wichtig.
Die Verwendung eines CDN kann demnach eine sehr sinnvolle Optimierung der eigenen Webseite sein. Die Ladezeit für den User kann damit möglichst kurzgehalten werden und führt gleichzeitig zu einer besseren Bewertung des Rankingfaktors bei Google.