Kontakt- und Bestellformulare werden oft stiefmütterlich behandelt. So kann es sein, dass trotz guten Traffics auf die Website, kaum Leads und Conversions zustande kommen. Wie optimiert man Online-Formulare und welche Fehler sollte man dabei vermeiden?
1. Platzierung und Darstellung
A und O eines guten Formulars ist es, dass es für den User einfach zu finden ist und außerdem optisch ansprechend und leicht bedienbar erscheint. Früher war es üblich, Formulare auf Unterseiten anzulegen, die über einen Button erreicht werden können. Sinnvoller ist jedoch die Einrichtung eines Formulars direkt auf der Landingpage. So sieht der Nutzer sofort, was ihn erwartet, welche Informationen abverlangt werden und wie schwer bzw. leicht es ist, das jeweilige Formular auszufüllen. Die Platzierung von Formularen hinter einem Button ist jedoch dann sinnvoll, wenn viele verschiedene Felder auszufüllen sind. Der User könnte von der Fülle der abgefragten Informationen zu schnell abgeschreckt sein. Zudem wirkt eine Landingpage mit einem umfangreichen Formular schnell unübersichtlich und überfrachtet.
Auch die Darstellung hat einen hohen Einfluss auf den Erfolg eines Formulars. Es sollte dem Design der restlichen Seite entsprechen und zugleich optisch abgegrenzt sein, zum Beispiel durch einen Rahmen oder eine Hintergrundfarbe.
2. Formulartitel und Motivation
Jedes Formular sollte einen klaren Titel haben. So kann der User die Funktion des Formulars sofort zuordnen. Dazu gehören knappe Bezeichnungen wie „Registrieren“, „Konto anlegen“ oder „Kontakt“. Je nach Zielgruppe kann hier jedoch auch kreativer vorgegangen werden, zum Beispiel „Ich will mitmachen!“ oder „Komm an Bord!“.
Auch ein kurzer Intro-Text kann dazu dienen, dem User mehr Orientierung zu geben. Darin kann dem Interessenten gezeigt werden, was er davon hat, das Formular auszufüllen; bspw. „Alle Bestellungen auf einen Blick! Jetzt in nur 3 Schritten ein Kundenkonto anlegen.“
3. Weniger ist mehr – Informationsabfrage minimieren
User sind zunehmend sensibilisiert für den Umgang mit ihren Daten im Internet. Ein Online-Formular sollte daher nur die Daten abfragen, die auch tatsächlich gebraucht werden. Registriert sich ein User lediglich für einen Newsletter, sind seine Anschrift und sein Geburtstag unerheblich. Das Geburtsdatum muss im Übrigen nur dann abgefragt werden, wenn es sich um Angebote mit einer Altersbeschränkung handelt.
Dabei kann es auch sinnvoll sein, neben dem jeweiligen Formularfeld eine kurze Erläuterung einzublenden, warum eine bestimmte Information gebraucht wird.
4. Übersichtliche, verständliche Felder
Die sinnvolle und übersichtliche Anordnung von Formularfeldern macht einen Großteil der Benutzerfreundlichkeit aus. Die Eingabefelder sollten bündig angeordnet werden. Gerade bei mehreren Feldern pro Zeile, bspw. für Straße und Hausnummer, ist es wichtig, dass diese bündig zu den anderen Zeilen abschließen.
Ebenso wichtig ist eine klare Beschriftung der einzelnen Felder. Oft werden dazu auch Beispielantworten als grauer oder kursiver Text im Feld hinterlegt, sodass der User gleich erkennt, welche Information hier verlangt ist. Zudem sollten Formularfelder wenig fehleranfällig sein und beispielsweise verschiedene Datumsformate oder Schreibweisen wie „Straße“, „Strasse“ und „Str.“ akzeptieren.
5. Automatisches Ausfüllen
Je weniger Daten der Nutzer von Hand eingeben muss, desto besser. Gelangt er zum Beispiel über einen Newsletter auf das Formular, kann hier die E-Mail-Adresse automatisch übernommen werden. Auch bei der Eingabe der Adresse kann man dem User entgegen kommen. Anhand der Postleitzahl können der Wohnort, die Vorwahl sowie das Land automatisch ergänzt werden.
6. Direktes Feedback
Nichts ist für den Kunden nerviger, als ein komplettes Formular auszufüllen und erst am Ende eine Fehlermeldung über eine unstimmige Eingabe zu erhalten. Sinnvoller ist es, etwa durch ein grünes Häkchen bzw. ein rotes X hinter dem Formularfeld direkt anzuzeigen, ob die Eingabe korrekt war. Bei einer fehlerhaften Eingabe sollte zudem direkt angezeigt werden, wo der Fehler liegen könnte, bspw. wenn eine Ziffer der Postleitzahl fehlt oder Postleitzahl und Wohnort nicht zusammenpassen.
Formulare, die über mehrere Seiten aufgeteilt sind, sollten zudem durch einen Zeitstrahl oder andere Verweise gegliedert werden. So erkennt der User sofort, auf welcher Stufe des Vorgangs er sich befindet. Dabei sollte eine einfache Zurück-Navigierung gegeben sein, um ggf. Daten zu einem späteren Zeitpunkt ändern zu können.
Ein Feedback am Ende des Ausfüllprozesses gibt zudem ein positives Nutzergefühl. „Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.“ oder „Geschafft! Du bist jetzt als Nutzer registriert.“ bilden einen guten Abschluss für das Ausfüllen eines Formulars.
7. Mobile Nutzbarkeit
Fast die Hälfte aller Zugriffe auf Websites wird über mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets vorgenommen. Daher müssen nicht nur Websites sondern auch die darin enthaltenen Formulare mobil optimiert sein. Dazu gehört, dass die Formularelemente groß genug sind und einspaltig angeordnet werden. Dank HTML5 kann zudem die Eingabe deutlich erleichtert werden, indem bei E-Mail-Felder bspw. direkt das @-Zeichen in der Tastatur auftaucht, bei Datumseingaben ein Kalender-Interface geöffnet wird und bei Telefonnummern direkt die Nummerntastatur. Zudem sollten bei der mobilen Nutzung Eingabefelder ggf. noch mehr reduziert werden.