Das Google in den letzten Jahren immer mehr auf Nutzererfahrungen baut und einige Rankingfaktoren daran ausrichtet, ist weitgehend bekannt. Doch kommen immer wieder Veränderungen und Anpassungen. Eine große Veränderung wurde durch das Unternehmen im Februar 2020 angekündigt. Es soll ein neuer Rankingfaktor namens „Page Experience“ eingeführt werden. Am 10. November 2020 wurde nun bekannt gegeben, dass die Einführung im Mai 2021 stattfinden wird. So ist also noch etwas Zeit, damit die Webseitenbetreiber ihre Seite auf den entsprechenden Stand bringen können. Doch welche Veränderungen verbergen sich hinter der Google Page Experience?
Woraus besteht die Google Page Experience?
Der neue Rankingfaktor setzt sich aus bereits bekannten, aber auch neuen Signalen zusammen und bildet eine Gesamteinheit. Hierzu gehört:
Die Mobilfreundlichkeit
Dieser Faktor ist bereits bei Google implementiert. Er misst die Anpassungsfähigkeit der Webseite auf diversen mobilen Endgeräten. Sei es ein Smartphone oder ein Tablet mit unterschiedlichen Auflösungen. Die Mobilfreundlichkeit wird durch ein responsives Design sichergestellt. Mit diesem passen sich alle Elemente auf der Webseite, wie Bilder und Videos an die jeweilige Größe des Displays an.
Sichere Webseite
Google überprüft in regelmäßigen Abständen seinen Index auf die Sicherheit der dort vorhandenen Webseiten. Insbesondere sondert das Unternehmen gehackte Inhalte, betrügerische Webseiten und Seiten mit unerwünschter Software aus.
HTTPS
Die Einbindung des Sicherheitsprotokolls (TSL/SSL-Verschlüsselung) sollte mittlerweile auf jeder Webseite durchgeführt sein. Ansonsten kann es bereits jetzt schon dazu kommen, dass die Seite in den Suchergebnissen nicht angezeigt wird. Das Sicherheitszertifikat gewährleistet eine sichere Datenübertragung zwischen der Webseite und dem Browser des Nutzers. So wird eine Manipulation durch Dritte verhindert.
Verzicht auf aufdringliche Interstitials
Ebenso bekannt ist bereits der Unterfaktor „No Intrusive Interstitials“. Damit sollen aufdringliche Werbebanner und Popups auf Webseiten unterbunden werden. Denn diese stören letztendlich die Nutzerfreundlichkeit.
Neben diesen fünf Unterfaktoren kommen nun noch die Signale des Core Web Vitals hinzu. Diese neu eingeführten Unterfaktoren messen die Ladezeit, die Interaktivität und die visuelle Stabilität der Webseite.
Largest Contentful Paint (LCP) – Ladezeit
Bei dem LCP handelt es sich um die Ladezeit, die benötigt wird, bis die Hauptinhalte der Webseite geladen sind. Eine Zeit von über 2,5 Sekunden sollte laut dem Unternehmen vermieden werden.
First Input Delay (FID) – Interaktivität
Der FID misst die Zeit zwischen der ersten Interaktion des Nutzers bis zur Reaktion der Webseite.
Cumulative Layout Shift (CLS) – visuelle Stabilität
Bei der dritten Messung des Core Web Vitals handelt es sich um die Messung der Stabilität der Webseite. Hierbei wird registriert, ob sich einzelne Elemente während der Nutzung verschieben.
Alle Signale, bzw. Unterfaktoren ergeben nun im Mai 2021 den Google Page Experience. Es handelt sich hier zwar um einen Gesamtwert, allerdings werden alle Unterfaktoren einzeln bewertet. Welche Gewichtung die einzelnen Punkte in der Gesamtwertung der Webseite haben, ist unklar und wurde von Google nicht verkündet.
Was jedoch bereits bekannt ist, dass das Unternehmen eine jährliche Anpassung des Page Experience vornehmen wird. Dabei können zukünftig weitere Signale in den Rankingfaktor einfließen oder aber auch wieder entfernt werden. Ebenso kann sich die Gewichtung der einzelnen Signale verschieben. Fraglich bleibt, ob kleine Änderungen bereits im laufenden Jahr vorgenommen werden. Es ist davon auszugehen, dass insbesondere nach der Einführung einige Feinjustierungen notwendig sein könnten.
Anpassungen sollten sofort vorgenommen werden
Die Auswirkung der Einführung des neuen Rankingfaktors soll laut Google für Nutzer und Webseitenbetreiber spürbar sein. Insofern sollte bereits vor der Einführung von Google Page Experience die Anpassung der eigenen Webseite sofort vorgenommen werden. Doch letztendlich ist auch bei diesem Rankingfaktor zu beachten, dass nicht alles auf eine Karte gesetzt werden sollte. Natürlich zählen auch weiterhin die bereits eingeführten Faktoren. Außerdem werden gut ausgearbeiteten Inhalte auf einer Webseite gegenüber dem Wert der Page Experience Vorrang bekommen.